Städtebau und Bestand
Das Karlsgymnasium und die westlich angrenzenden Gebäude der Hochschule München sind denkmalgeschützt und bilden durch stilistische Vereinheitlichung ein Ensemble. In Nord- und Ostrichtung grenzt das Grundstück an den Pasinger Stadtpark mit öffentlich Grünflächen und ein Landschaftsschutzgebiet. Die Reaktivierung und Stärkung der Verbindung zum Park sind wesentlicher Bestandteil des Entwurfs. Die Form des Altbaus ist durch ein dominierendes Walmdach geprägt. Die Fassaden sind durch regelmäßige Fensterachsen deutlich gegliedert. Beide Denkmäler zeigen wiederkehrende Formen, Materialien und Farben.

Neubau – Münchner Lernhaus
Der Entwurf sieht einen viergeschossigen Baukörper mit Belichtungshof vor. Durch eine Verbindungsbrücke im Obergeschoss rückt der Neubau gezielt ab und schafft gleichzeitig einen Begegnungszone mit dem Altbau. Die Klassen-/ und Unterrichtsräume des Erweiterungsbaus gruppieren sich in den Obergeschossen um einen Belichtungshof, dem die Mehrzweckbereiche der Lernhäuser zugeordnet sind. Dem gegenüber ist das zentrale Treppenhaus mit Schmetterlingstreppe angeordnet, dass zum Belichtungshof großzügig geöffnet wird. Durch diese Zwiebelstruktur entsteht eine tiefe Transparenz von der Straße „Am Stadtpark“ über das Treppenhaus und dem Belichtungshof bis zu den angrenzenden Räumen. Das Konzept der Lernhäuser mit zentralen Mehrzweckbereichen als kommunikative Mitte schafft eine pädagogisch wertvolle, offene Atmosphäre mit fließenden Übergängen und abwechslungsreichen Blickbeziehungen zwischen den Nutzungen und Geschossen. Die Erweiterung beinhaltet neben den inklusionsgeeignet Lernhäusern auch die MINT- sowie Kunst- und Musikfachlehrsäle mit Nebenräumen sowie eine Pausenhalle mit großzügigem Oberlicht im Erdgeschoss, die als Begegnungsstätte dient. Die Fassade wird stark von städtbaulichen Rahmenbedingungen geprägt und nimmt in Farbigkeit und Taktung der Fenster- und Lisenenstruktur Bezug auf den denkmalgeschützten Bestand.

Neubau – Turnhalle
Die Dreifachsporthalle wird auf der Südseite angelagert,ist teilweise im Boden versenkt und dient als Versammlungsstätte. Durch Abrückung der Sporthalle vom Schulbau ist im Erdgeschoss zwischen den beiden Baukörpern eine Galerie mit Sichtbeziehung in die Turnhalle und Verkaufsfläche für außerschulische Nutzung. Auf dem Dach der Sporthalle entsteht ein Allwetterplatz, welcher barrierefrei erschlossen werden kann und die schulische Sportnutzung mit Blick auf den Park ermöglicht. Eine bewusste Zonierung der Bereiche Schule und Sport durch eine unterschiedliche Farbigkeit schafft Klarheit und erleichtert die Orientierung.