Künstleratelierwohnungen Streitfeldstraße

Genossenschaftliches Arbeiten und Wohnen für Künstler
München, Umbau und Modernisierung
Bauherr: Private Genossenschaft
Leistungen: Objektplanung im Bestand, Leistungsphase 2-9
Auszeichnung: Hans Sauer Preis 2016, Preis für Baukultur der Metropolregion München 2016 – Anerkennung, Deutscher Bauherrenpreis 2015, Ehrenpreis für guten Wohnungsbau 2015; Ausstellung: ArchitektourenBauen und Wohnen in Gemeinschaft; Veröffentlichung: Neue Traumhäuser, Bauen für Genossenschaften; Bezahlbar. Gut. Wohnen. Strategien für erschwinglichen Wohnraum

Projektbeschreibung

Die Genossenschaft für die „streitfeld ateliers“ entstanden aus der nicht zufrieden stellenden Situation, dass Künstler in einer Stadt wie München wegen des hohen Siedlungsdrucks nur als Zwischennutzer in Industriebrachen beherbergt werden. Deren Nutzungsdauer ist durch den Abbruch der Industriegebäude zugunsten von Neubauprojekten in innerstädtischen Entwicklungsflächen stets befristet. Um eine dauerhafte und selbstbestimmte Bleibe für Ateliers, Werkstätten und Probenräume zu schaffen, sollte alternativ ein genossenschaftliches Projekt realisiert werden.
Hierfür bot sich eine Kleiderfabrik in einem früheren Gewerbegebiet im Münchener Osten an. Durch ihre bauzeittypischen Charaktere und Bausubstanzen liefert das aus Vorder- und Rückgebäude bestehende Ensemble viel Potenzial für ganz unterschiedliche künstlerische Arbeitsstätten. Die „streitfeld ateliers“ werden dabei sogar um Wohneinheiten ergänzt, um ein nachhaltiges Konzept von Wohnen und Arbeiten unter einem Dach umzusetzen.
Trotz begrenzten finanziellen Mitteln konnte eine komplette Gebäudesanierung von Haustechnik und Fassade erreicht werden. Durch die erhebliche Eigenleistung der jungen Genossenschaft wird zudem die marktübliche Miete von Gewerbeflächen deutlich reduziert.
Die „streitfeld ateliers“ sorgen in ihrem Stadtviertel für ein vielfältiges kulturelles Angebot. Unterschiedliche Veranstaltungsräume sowie der Innenhof und ein aufgeständertes Erdgeschoss dienen dabei als Begegnung- und Aktionsraum für gesellschaftliche Veranstaltungen und Ausstellungen für alle Arten von Kunst.

Maßgebend für die Entscheidungsfindungen im Bauprozess waren vor allem:
– Erhaltung der charakteristischen Fassadenstruktur und der Architektursprache der Gebäude
– Verwendung ökologisch nachhaltiger Baustoffe
– schneller Bauablauf durch hohen Vorfertigungsgrad der Bauelemente
– Fassadensanierung bei durchgängiger Bewohnbarkeit des Gebäudes, indem geschosshohe Holzbauelemente inkl. Fenster vorgehängt werden. Anschließend sukzessiver Bestandsfensterabbruch von innen
– Realisierung der Sanierungsarbeiten ohne Gerüst

 

Bildnachweis: 1, 5-14 Florian Holzherr, München; 2 Astrid Eckert, München; 3-4 Tina Merkau, Berlin; 15-19 Holzfurtner und Bahner, München

 

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